JHM
listen at hearnow
„Soulmate“ ist das Projekt des Schlagzeugers
Denis Stilke und des Sängers
Ben Mayson, welche eine musikalische Zusammenarbeit seit fast 3 Dekaden verbindet.
Immer auf der Suche nach dem Soul im Jazz und den Blues im Soul
prägen die Kompositionen von Stilke und das besondere Timbre von Mayson
die Atmosphäre auf – the art of dreaming-.
Die griffigen Lines von Kenny Berkel und der groovige Bass von Kubi Kubach
machen die Musik federnd und schwingend bis in die Haarspitzen – oder in die Füße.
Jazz with Heart and Soul----
Paul Schwingen
"Plejaden Suite" UNIT Records
Als wäre Miles Davis auferstanden, um den Sound seiner „Sketches of Spain“- Phase zu variieren.
Das ist jedoch nur der Beginn dieser ambitionierten Suitedes Wiener Trompeters Paul Schwingen.
Seine im vergangenen Jahr komponierte knapp 60 minütige elfteilige „Plejaden-Suite“ hat Ihren Namen natürlich von der gleichnamigen Sterngruppe, deren hellste Sterne nach dem Titanen Atlas
, seiner Frau Plejone und Ihren Töchtern aus der griechischen Mythologie benannt wwurden-
Jeder Satz ist einem dieser Sterne gewidmet, denen auch jeweils ein bestimmter Charackter zugeschrieben wird. Diese Palette setzt der Tompeter mit einer Quartettbesetzung in enorm agile Musik um, die mit Ihrem anregend elektroakustischem Charakter an eine Fusion von Miles mit
Chick Corea und Lester Bowie denken lässt. Zwar mag das Konzept vielleicht ein wenig gewichtig erscheinen, doch so wie es hier verwirklicht wurde, hat dieses Format eine spannend zu hörende Leichtigkeit.
( JAZZTHING Jan/ 2020)
Bayon : "Tanz der Apsara"(Buschfunk, 2008)
Auf klassischem Grundton entwickeln Theusner, Thet und wechselnde Mitspieler frei schwebende Klanggebilde mit
fernöstlicher Anmutung, improvisiert wirkenden Einschüben nach Jazz-Manier, Folklore-Elementen und Pop-Motiven.
Bayon haben in der DDR multikulturelle Weltmusik gespielt, noch ehe die Begriffe erfunden waren.
Damit haben sie ihr Publikum ziemlich gefordert, aber eben auch gefunden. Die überlangen Bayon-Suiten,
assoziative Klanggemälde, hatten reichlich Liebhaber.
Die mussten sich an die zwei Jahrzehnte gedulden, ehe die Band Neues produzierte.
Und das Neue ähnelt dem Alten auf höchst wohltuende Weise. Bayon richtet sich auch mit „Tanz der Apsara“ an
die Phantasie des Hörers. Die Musik lässt mit offenen Augen träumen von nie geschauten Landschaften
mit wundersamen Bewohnern.
Schwebende ätherische Klänge leiten „Angkor“ ein, ein tänzelnder Musikstrom aus kunstvollen Gitarrentönen
und fernöstlich anmutendem Cello-Strich entwickelt sich. Theusners Gitarrenspiel prägt „Epilog“.
Ihm genügen einige wenige gezupfte Töne, um Stimmungen zu entwickeln, die Zeit und Raum sprengen.
Stets ihm zur Seite steht Sonny Thet. Sein Cello schwelgt und tönt weich, kann den Wind beschreiben und
fallende Blätter – wie in „Herbst“. „Winter“ fügt Theusner hinzu, langsam scheinen vor hellem Grund
die Flocken zu rieseln in Form einzelner lichter Gitarrentöne.
Ihren Mitspielern Justo Gabriel Perez (Flöte) und Denis Stilke (Schlagzeug) haben die Ur-Bayon-Mitglieder Raum
gelassen für Eigenkompositionen. Perez prägt „Cha Facil“ mit lässigen Latino-Klängen,
Stilke fügt afrikanische Rhythmik zum „Capriccio“ hinzu. Eine Referenz erfährt der englische Lauten-Komponist
der Renaissance John Dowland im Stück „Dowland“. Ein Motiv von Johann Sebastian Bach hat wohl „El Camino“ angeregt.
Das jüngste Album von Bayon zeigt die gereifte Band in blendender Verfassung.
Ihre Musik hat ein hohes Maß an Zeitlosigkeit.
M.A.(Dehmel)
HubHildenbrand Trio „ News from afar“, „Requiem“ (EARS love music,2009)
Hub Hildenbrand Trio: Requiem
Die Aufnahmen des Hub Hildenbrand Trios können durchweg als Kleinode der modernen Jazzgitarristik angesehen werden.
Das 2009 erschienene Werk News From Afar, das die Tonsprache des Gitarristen um orientalische Ornamentik,
Mikrointervalle und Makam-Konzeption erweiterte, haben deutlich gemacht, dass dieser Musiker mehr auf seiner
musikalischen Agenda hat, als nur den Marktmechanismen gefällig zu sein.
Hildenbrand hat sich bei diesem neuen Album für eine in der Jazzmusik ungewöhnliche Darstellungweise entschieden.
Ausgehend von der Form, die für eine Totenmesse der katholischen Liturgie auf dem Konzil von Trient 1545 festgelegt wurde, die aus dramaturgischen Gründen hier aber ab und zu
hintangestellt werden musste, leuchten der Gitarrist und seine Mitstreiter Dirk Strakhof (bs) und Denis Stilke (dr), einen moribunden Gesamtkosmos mit zum Teil verstörenden Klangkonstrukten aus. Mit dem Geigenbogen
bearbeitete Gitarrensaiten,
Feedback und immer wiederkehrende gestrichene Flageolett-Töne auf dem Kontrabass erschaffen beklemmende Hörfilme.
Dem gegenüber stehen stille, besinnliche Momente, in denen der nahezu akustisch aufgenommene Sound der
Gibson ES-295 des Gitarristen allein im Raum steht oder den zarten Dialog mit Bass und Schlagzeug sucht.
Die Musik oszilliert beständig zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit.
Jedes alte und neue Projekt dieses Trios ist hochspannend und in der musikalischen Umsetzung konsequent.
www.unser-luebeck.de, 2010
In sich gekehrter Gitarrenjazz. Nicht nur für ECM-Hörer.
Taz, 5.November 2010
Selten gibt es im Jazz und besonders in der Jazzgitarristik etwas wie das, womit wir es beim Hören des neuesten Werks von Hub Hildenbrand zu tun kriegen.
Was Hub und das Trio spielen, ist hochkultivierte, sehr "überlegte", gründlich konzipierte Musik, sehr fein und der zentralen Botschaft dieses "Programms" durchaus angemessen.
Exzellente Musik. Musik, die zu denken gibt.
Alexander Schmitz, 2010
Joachim Gies "Mnemosyne"(Leo Records 2013)
Le saxophoniste Joachim Gies est un fidèle du label Leo Records. On l’avait apprécié à plusieurs reprises dans
Not Missing Drums Project, une formation imposante, ambitieuse et originale dont il est l’un des fers de lance,
dans différents ensembles où la voix est souvent très présente, et en solo. À la tête ici de son Ensemble X,
il conduit une musique très raffinée et élaborée, en six parties réunies sous le titre "Mnemosyne",
du nom du poème de Hölderlin que récite, avec un second texte signé Kafka, le comédien Gerd Wameling.
La musique, qui semble arriver souvent de l’arrière-plan, joue beaucoup sur les résonances (le vibraphone),
circule entre l’air et les sons, dans l’espace, les rythmes intérieurs, le langage, les passages improvisés ou
finement orchestrés… Une musique fascinante et d’une grande beauté qui ne s’inscrit certes pas dans le jazz
tel qu’on peut l’entendre, mais qui ouvre nombre de possibles.
OUI !
Joachim Gies und Sound / Body/ Cells „shimmering“
(Leo Records, 2009)
Dem Saxofonisten Joachim Gies haben es Frauenstimmen besonders angetan. Er arbeitete schon mit Ute Döring
und Lauren Newton, und für sein neustes Projekt "Sound/Body/Cells" ergänzte er sein Duo des Schlagzeugers Denis
Stilke mit der israelischen Gesangsperformerin Ronni Gilla. Sie hat eine helle, natürlich klingende Stimmkraft,
mit der sie flexibel die starken rhythmischen Klänge von Gies und Stilke umspannt. In Stücken wie "Close Links"
und "Overheated Rooms" auf der CD "Shimmering" entwickelt sich ein ritualistisch klingendes Zusammenspiel, dass
man an die Musik von Sainkho Namchylak denken mag, ebenfalls eine bei Leo Records verlegte Künstlerin. Gies ist
ebenso überzeugend mit seinen kräftigen Saxofonklängen als auch durch seine ungewöhnlichen Spieltechniken, und
mit dem äußerst subtilen Schlagzeug von Stilke, seit Jahren Gies' vertrauter Partner, bietet die Musik Raum für
ein Arsenal an Klangmöglichkeiten, das sie mit Gilla in ihrer beeindruckenden Musik demonstrieren. Die prächtige
Akustik der Berliner Johanniskirche, wo die CD live aufgenommen wurde, tut ein Übriges.(jazzflits,Holland)
Der Not Missing Drums-Saxophonist JOACHIM GIES hat sich für
KLANG/KÖRPER/ZELLEN, neudeutsch: SOUND/BODY/CELLS, zusammengetan
mit dem Weimarer Drummer Denis Stilke und der Vokalistin
Ronni Gilla. Stilke trat in der schon DDR-legendären Seelenbaumel-Formation
Bayon leichthändig die Nachfolge seines Vaters an, betrommelt
im Metal-Quintett Thorshammer aber auch Wolfszeit und Fegefeuer. Hier
auf dem S/B/C-Debut Shimmering (LR 541) klingt er stellenweise wie der
junge Okay Temiz, aber dann auch wieder so, als wolle er vorsichtig einen
Landeplatz für Geister fusselfrei kehren oder Borke nach Käfern abklopfen,
doch im Handumdrehen wieder wie ein wirbelnder Sufi. Gilla,
durch ihre bulgarisch-ladino-gemischte Herkunft geprägt, war Mitglied
der „Israeli Philharmonia Singers" und Solistin im Jüdisch-Arabischen
Jazz Ensemble. In der gut besuchten Johanniskirche Berlin entfaltete sie
ihr Vollspektrum als sephardische Lerche, als tirilierende Primadonna,
als Klageweib, als Schamanin mit Wurmlochverbindung zu Monteverdi, als
hechelnde Siegerin beim Lauren Newton-Contest, als Großmütterchen
mit einem sibirischen Wiegenlied, als Temperamentsbolzen vom Balkan.
Gies deklariert solchen Fake-Ethno-Wildwuchs gern als ‚Urban Voices'
und facht den Rabatz mit Alto und Tenor ‚jazzig' an. ‚Jazz' ist in meinen
Ohren nämlich genau das, städtisch gepintscherte, allesfresserische,
entfesselte und individualisierte Über-Folklore.(bad alchemy,2009)
Marianne Rosenberg „Im a woman“ (2008)
Das fünfköpfige Ensemble um den Arrangeur und Pianisten Wolfgang Köhler liefert aber extrem überzeugende Arbeit ab
- deshalb scheint Rosenbergs Stimme hier eher zweitrangig. Klassiker wie 'The More I See You' von Harry Warren,
der Peggy-Lee-Blues 'I'm A Woman' oder 'You Go To My Head' gehören dabei zu ihrem Programm, mitreißend arrangiert
und von Dirk Engelhardt (Saxofon), Denis Stilke (Schlagzeug), Johannes Gubkel (Bass) und
Dirk Homuth (Gitarre) fulminant eingespielt.
Marianne Rosenberg hat hier wirklich ausgezeichnete Musiker an der Seite und liefert so eine wunderbare Platte ab,
die sogar Rosenberg-Hasser überzeugen wird.
M&C (K.Hofacker)
Saal Drei „licht " feat.BOBO (Th., 2001)
Den Besucher empfängt an diesem Abend in der Michaeliskirche meditative Musik und eine
in weißes Licht getauchte Kuppel. In den Seitenschiffen sind Engelskostüme sowie Zeichnungen von und Verse
über Engel ausgestellt. Alles scheint so, als ob hier die Ankunft eines dieser geflügelten Himmelswesen erwartet
wird. Und dann kommt sie auf die Bühne - Christiane Hebold, alias Bobo mit ihrer strahlenden, engelsgleichen Stimme.
Eine Stimme, die vor 10 Jahren das Markenzeichen von Bobo In White Wooden Houses war und nach deren Ende nur noch
selten öffentlich zu hören war (u.a. bei Rammstein`s Hit Engel).
Jetzt ist sie zusammen mit den Musikern von SAAL DREI und einem neuen Projekt LICHT zurück.
Die perfekt eingespielte Gruppe mit Gerson Herold (Keyboard), Dennis Stilke (Drums) und Torsten Uhlmann (Gitarre)
knüpft einen, manchmal an Jan Garbarek erinnernden Klangteppich, auf dem sich Bobo`s Stimme
mit ihren vielen Facetten im Kircheninneren ausbreiten kann. Mal jazzig, mal rockig und
dann wieder experimentell kriecht sie in die Gehörgänge der Besucher und setzt sich darin fest.
Zusammen mit einem beeindruckenden Lichtdesign erzeugen SAAL DREI feat. Bobo eine mystische Stimmung,
der man sich nur schwer entziehen kann und die dazu anregt, seine Sinne schweifen zu lassen.
Nach einer 80minütigen Reise durch die Höhen und Tiefen der Phantasie wurden die rund 200 Leute wieder
in die reale Welt einer Leipziger Nacht entlassen.
tomso
Six of a perfect pair“ a question of Balance"( 1992/93 Cd/LP)
Thorshammer „Inspektor K.“/"Heimsuchung"(Th., 2000)
Diese Platte ist schwer verdaulich! ‚Heimsuchung’ trieft von einer finsteren Bosheit, schleichend und erbarmunslos.
Es dominieren schwere, auf den ersten Blick minimalistisch wirkende Sleppriffs,
die aber im Detail ziemlich verzwickt sind. Ein raues Krächzen wirkt zunächst dilettantisch,
wird dann aber in seiner kriechenden Kälte begreifbar und bringt die lichtlosen Texte gut rüber.
Eingestreute Chöre, Keyboards und todtraurige Trompeteneinlagen von Sänger Sören Licke verstärken die Düsternis.
Freude kommt beim Hören keine auf – und das ist offenbar voll beabsichtigt.
Diese elf Tracks sind ein einziges herzloses Brett wie eine alte Fleischmannplatte,
das einen einfach nur fertig macht. Wer schlecht drauf ist oder zu Depressionen neigt,
sollte lieber die Finger von dieser Band lassen. Wem es allerdings zu gut geht,
dem kann hiermit geholfen werden!
Anspieltipp: ‚Verloren’
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